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16voll-Beitrag vom 31.01.2023: „Antifaschistischer Jahresbericht 2022 (1): Ganderkesee“

16voll-Beitrag vom 25.08.2022:

Grafik: 16voll

Für extrem rechten Aktivitäten in Ganderkesee hat es in den letzten Jahren in antifaschistischen Kreisen mehr Aufmerksamkeit gegeben. Daran möchten wir mir diesem Text anknüpfen und zum einen neue Erkenntnisse zu den bekannten rechten Strukturen, die beispielsweise in der NIKA-Broschüre „Ganderkesee. Eine Gemeinde mit rechter Kontinuität“ beschrieben worden sind, vorlegen sowie zum anderen gänzlich neue Komplexe beschreiben.

Zu Beginn unserer Arbeit im Oktober 2021 beschäftigten wir uns mit dem unaufgeklärten Brandanschlag auf das migrantisch geführte Restaurant „Don Gantero“ in Ganderkesee am 14.10.2020, über ein Jahr später scheint man in der Dominanzgesellschaft über die Hintergründe der Tat weniger denn je etwas wissen zu wollen (die Ermittlungen der Polizei sind schließlich eingestellt worden), stattdessen wird die volle Aufmerksamkeit darauf gerichtet, was nun aus dem ehenmalige Restaurant wird. Es ist symptomatisch, dass in vielen Medienberichten (Beispiele: Berichte Delmenhorster Kreisblatt vom 24.08.2022 oder dem Weser-Kurier vom 08.12.2022) das Wording der Gemeinde Ganderkesee übernommen und lediglich von einem nicht näher definierten „Brand“ gesprochen wird. Aktuell wird das ehemaligen Bahnhofsgebäude saniert, ein*e Nachmieter*in ist aber auch im mittlerweile dritten Anlauf noch nicht gefunden worden.

Dabei sollte sich in Erinnerung gerufen werden, was in den Medienberichten nicht vorkommt: dass die ehemaligen Mieter*innen, die Betroffenen des Brandanschlag, Interesse an einer Fortführung ihres Restaurants gezeigt hatten. Letztlich muss man feststellen, dass die Täter*innen mit ihrem Anschlag durch die Vertreibung der Betroffenen erfolgreich gewesen sind. Was außerdem aus dem Fokus geraten ist, dass die Tat wahrscheinlich im Kontext einer Serie von rassistischen Brandanschlägen in der Region zu werten ist, was in unserem Demo-Aufruf zur Antifa-Demo in Ganderkesee am 16.10.2021 nachzulesen ist. Nicht erwähnt hatten wir damals den Brandanschlag auf das Erstaufnahmezentrum Blankenburg bei Oldenburg in der Nacht 28./29.05.2021. Auch in diesem Fall wurden die Ermittlungen eingestellt.

Auf diese sogenannten „Ermöglichungsbedingungen rechter Gewalt“ machten Heike Kleffner vom „Verband der Beratungsstellen für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt“ (VBRG e.V.) sowie Robert Andreasch von der „Antifaschistischen Informations-, Dokumentations- und Archivstelle München“ (a.i.d.a) auf einer Veranstaltung des NSU-Tribunals in Nürnberg aufmerksam, wie die Initiative „NSU-Komplex auflösen“ tweetete:

Heike Kleffner von @rechte_gewalt und Robert Andreasch von @aida_archiv benennen Ermöglichungsbedingungen von rechter, rassistischer, antisemitischer, antiziganistischer, misogyner und homophober Gewalt: Verharmlosung, #Polizeiproblem, #VSProblem, ideologische Unterstützung durch lokale Dominanzgesellschaft, Kultur der Straflosigkeit, Repression gegen Betroffene und #Antifa.

Neben dem Verhalten der Dominanzgesellschaft zeigt sich in Ganderkesee auch die Kultur der Straflosigkeit für solcherlei Taten. Diese ist auch in dem Kontext zu betrachten, dass nur ein Bruchteil der insgesamt 1.600 rechten Brandanschläge seit 2015/16 aufgeklärt wurden, worauf der VBRG e.V. in einem Tweet vom 20.10.2022  verweist. Weiter heißt es: „Die Mehrheit der Überlebenden ist ohne Unterstützung; die allermeisten Täter*innen bleiben straffrei.“

In Angesicht dieser Umstände überraschen die Meldungen leider nicht, wonach ein Mitarbeiter des Landkreises am 31.12.2022 mehrere Flaschen mit einer brennbaren Flüssigkeit auf dem Gelände einer zukünftigen Geflüchtetenunterkunft in Wildeshausen fand, die von Landkreis und Polizei derzeit als Drohung gewertet werden (Siehe: 31.12.2022: Verhinderung eines Brandanschlages auf eine geplante Geflüchtetenunterkunft in Wildeshausen).

Wir möchten uns den Genoss*innen anschließen, die im Aufruf zur Gedenk-Demo zum Lichtenhagen-Pogrom schrieben:

Von diesem Staat geht kein ernsthafter Kampf gegen rechten Terror aus. Nicht vor 30 Jahren in Lichtenhagen und auch heute nicht. Erst recht nicht, wenn Ermittelnde selbst Waffen horten und Todeslisten anlegen. Nicht erst seit der Selbstenttarnung des NSU-Kerntrios hat sich immer wieder gezeigt, dass es unabhängige antifaschistische Recherchen braucht, um effektiv neonazistische Strukturen und Verstrickungen mit staatlichen Behörden aufzudecken. Und auch gegen rassistische Gewalt hilft nicht die Polizei, sondern antifaschistischer und antirassistischer Selbstschutz. Vertrauen wir also nicht auf einen Staat, der weg sieht oder selbst beteiligt ist, wenn Faschisten Gewalttaten begehen. Vertrauen wir auf uns selbst und unseren Mut zur Veränderung. Organisieren wir uns und den antifaschistischen Selbstschutz – kämpfen wir für eine bessere Welt, weisen wir Faschisten und Rassisten konsequent in die Schranken und brechen wir die rechte Kontinuität in diesem Land!“ Quelle: 16voll

Der Link zu dem Beitrag der Antifaschistische Vernetzung Oldenburger Land mit weiteren Informationen: https://16voll.noblogs.org/post/2023/01/31/antifaschistischer-jahresbericht-2022-1-ganderkesee/

DOKU TOLL-Beitrag vom 23.12.2022

DOKU TOLL-Beitrag vom 23.12.2022:

Foto: Fabian Steffens

NWZonline schreibt: „„Die Anti-Corona-Proteste Anfang des Jahres waren die größte Mobilisierung der letzten Jahre“, sagt Jan Krieger von der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus und für Demokratie mit Blick auf das zu Ende gehende Jahr. In fast allen Gemeinden im Landkreis Oldenburg versammelten sich Menschen, um vermeintlich gegen die Corona-Maßnahmen zu protestieren. Tatsächlich seien in vielen Fällen antisemitische Verschwörungsideologien und eine Demokratiefeindlichkeit wichtiger Bestandteil dieser Proteste gewesen, berichtet die Beratungsstelle mit Blick auf die Ereignisse dieses Jahres.

In der Spitze nahmen in Hude bis zu 200 Personen an den Protesten teil, in Wildeshausen, Wardenburg und Ganderkesee seien es jeweils zwischen 50 und 100 Personen gewesen. Auch in Harpstedt oder Bookholzberg gab es Proteste. Im Gegensatz zu Oldenburg sind die sogenannten Montagsspaziergänge im Landkreis aber weitgehend eingeschlafen.

Krieger sieht dennoch ein Problem in diesen Gruppen, auch wenn sie kaum noch öffentlich in Erscheinung treten: „Das Potenzial ist da, die Gruppen sind weiterhin untereinander vernetzt. Ab 2014 war es Pegida, ab 2020 Corona, dann kam der Ukrainekrieg und jetzt vielleicht Energiepreise. Die Themen wechseln und es werden neue aufkommen, aber die Gefahr von rechten Gruppen für die Demokratie bleibt.“ An vielen Stellen seien schließlich bei diesen Protesten Neonazis, AfD-Politiker oder Reichsbürger offen mitgelaufen, so Krieger.

Reichsbürger

Nach den Razzien gegen ein rechtes Terrornetzwerk wurde das Thema Reichsbürger wieder breiter diskutiert. Auch in Bookholzberg gibt es eine bundesweit aktive Reichsbürgerin. „Auf ihren regelmäßigen Kundgebungen bleibt sie aber fast immer alleine“, stellt Krieger beruhigt fest.

Sorgen macht er sich hingegen angesichts einer gut vernetzten rechten Kampfsportszene: „Ganderkesee ist einer der Dreh- und Angelpunkte der Neonazi-Kampfsportszene. Hier trainieren und vernetzten sich Neonazis, die auch bei bundesweiten Kampfsportevents der rechten Szene auftreten.“

Ein Großteil der rechten Aktivitäten beschränkt sich im Landkreis Oldenburg auf Hakenkreuz-Schmierereien und Aufkleber, vor allem von der Identitären Bewegung und Verschwörungsideologen. „Die meisten Meldungen dazu bekommen wir aus Wildeshausen. Aber vermutlich gibt es dort nicht mehr Fälle als in anderen Orten, wir sind in Wildeshausen einfach nur besser vernetzt und bekommen mehr mit“, sagt Krieger.

Zivilgesellschaftlicher Protest

Beim Blick auf rechte Aktivitäten im Jahr 2022 muss für die Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus und für Demokratie die AfD-Delegiertenversammlung in Brettorf genannt werden. Anfang Juli wählte der Landesverband der Partei dort seine Kandidatenliste für die Landtagswahl, rund 500 Menschen versammelten sich zu einem Gegenprotest. „Ein bürgerliches Bündnis von der Linkspartei bis zur CDU war einmalig. Dass sich das gesamte Spektrum der demokratischen Zivilgesellschaft gegen einen rechten Parteitag stellt, habe ich noch nicht erlebt“, erzählt Krieger immer noch erstaunt. Dieses Engagement ist für ihn einer der Höhepunkte des vergangenen Jahres.“

Quelle/Bildrechte: https://www.nwzonline.de/plus-oldenburg-kreis/wildeshausen-demokratie-starke-zivilgesellschaft-gegen-neonazis-reichsbuerger-und-verschwoerungsideologen_a_51,11,2262417912.html Quelle: DOKU TOLL

Der Link zu dem Beitrag von DOKU TOLL mit weiteren Informationen: https://dokutoll.noblogs.org/post/2022/12/23/20-12-2022-nwz-jahresrueckblick-2022-auf-rechte-aktivitaeten-im-landkreis-oldenburg-mit-der-mobilen-beratung-gegen-rechtsextremismus-und-fuer-demokratie/

lkolpatriotinnen-Beitrag vom 19.10.2021: „19.09.2015: Recherche-Text «Die „Germanische Neue Medizin“»“

Quelle: lkolpatriotinnen

lkolpatriotinnen-Beitrag vom 19.10.2021: „Am 19.09.2015 schreibt «antifainfoblatt.de» in ihrem Recherche-Text «Die „Germanische Neue Medizin“»: „Weihnachten 2009 starb das Mädchen Sighild B. im Alter von nur vier Jahren an multiplem Organversagen in Folge von Überzuckerung. Ihre Eltern Baldur B. und Antje B. mussten sich fünf Jahre später vor dem Landgericht Hannover verantworten, weil sie dem Kind Insulin in lebensnotwendigen Dosen vorenthielten. Sie wurden zu Bewährungsstrafen verurteilt. Zuvor hatten der 32-jährige Vater und seine vier Jahre jüngere Ehefrau ärztliche Kontrollbesuche verweigert und sich laut Zeugenaussagen lieber mit den dubiosen Behandlungsmethoden der „Germanischen Neuen Medizin“ (GNM) des antisemitischen Verschwörungstheoretikers Ryke Geerd Hamer beschäftigt.

Davon war allerdings in der „Homestory“ unter dem Titel: „Ein Kind stirbt“ in der extrem rechten Zeitschrift „ZUERST! — Deutsches Nachrichtenmagazin“ wenige Monate später nichts zu lesen. Das Kind sei „ohne erkennbaren Grund“ und „still und ohne Schmerzen“ gestorben. Erwähnt wurde nur, dass Sighild B. auf der „Ahnenstätte Hilligenloh“ nahe Bremen beerdigt werden sollte, einem Friedhof, der jahrelang den antisemitischen und völkisch-religiösen „Ludendorffern“ zugeordnet wurde. An der Beisetzung soll Augenzeugenberichten zufolge auch der NPD-Fraktionschef Udo Pastörs aus Mecklenburg-Vorpommern teilgenommen haben.

Eine völkische Familiengeschichte

Die Eltern von Sighild B. bewegten sich von Geburt an in der rechten, vor allem völkisch geprägten Szene. Antje B.’s Vater, Holger J. aus Wildeshausen gilt als Führungsfigur der rassistischen und völkisch-religiösen „Artgemeinschaft — Germanische Glaubens-Gemeinschaft wesensgemäßer Lebensgestaltung“. Baldur B. und seine elf Geschwister wuchsen im sächsischen Wasserschloss Noschkowitz auf, nachdem ihr Vater Raimund B., ein bekannter Revisionist, Österreich verlassen hatte. Zuvor war Raimund B. Schatzmeister der später verbotenen „Nationaldemokratischen Partei“ in Österreich und Schlussredner beim Holocaust-Leugner-Kongress „Wahrheit macht frei“ 1990 in München. In dem noch immer existenten Förderverein des Schlosses Noschkowitz stehen auch bekannte rechte Namen auf der Mitgliederliste. So der rechte Verleger Roland Bohlinger, der jetzige baden-württembergische NPD-Vorsitzende Alexander Neidlein sowie Marc Müller vom Neonazi-Verein „Gesellschaft für biologische Anthropologie, Eugenik und Verhaltensforschung“. Die Kinder der Familie B. wurden zu den Lagern der neonazistischen „Wiking-Jugend“ (WJ) geschickt. Baldur B. und Antje B. gaben vor Gericht an, sich als Jugendliche „beim Tanzen“ kennengelernt zu haben. Die junge Frau wurde schwanger und das Paar kam zunächst bei Baldur B.’s Schwiegereltern in Wildeshausen unter. Es besuchte einige Treffen der „Artgemeinschaft“ in Ilfeld und nahm an einem „Arbeitseinsatz“ auf dem damaligen Neonazi-Treffpunkt „Heisenhof“ in Dörverden teil. 2007, zwei Jahre vor Sighild B.’s Tod, erhielten sie die Diagnose der schweren Diabetes für ihr Kind.

Die Mutter besuchte dann laut Zeugen einen Personenkreis in Uelzen in der Lüneburger Heide, der sich mit der „Germanischen Neuen Medizin“ (GNM) von Ryke Geerd Hamer beschäftigte. Vor Gericht relativierte Antje B. diese Anhängerschaft, wo sie behauptete, sie habe dort nur eine Freundin, die Tochter der führenden Neonazi-Funktionärin Edda Schmidt, besuchen wollen.

„Germanische Neue Medizin“

Mehrere Zeugen vertraten im Prozess die Meinung, die Eltern hätten nach und nach das Insulin reduziert. Der Onkel des Mädchens belastete seinen Bruder und die Schwägerin schwer. Vor allem Antje B. habe Rat bei der „Germanischen Neuen Medizin“ gesucht. Der deutsche Arzt Hamer darf aufgrund seiner fragwürdigen Behandlungsmethoden seit 1986 nicht mehr in der Bundesrepublik praktizieren. Seine Botschaft: Alle Krankheiten beruhen auf inneren Konflikten, löse man diese, verschwinde auch die Krankheit. Die Schulmedizin schade dem Heilungsprozess oft.

Nebenher fallen diverse Hamer-AnhängerInnen als AntisemitInnen auf. In seinen Büchern findet sich Verschwörungsideologie wie diese: „Unsere treugläubigen Gutdenk-Menschen [werden] von einer jüdischen Regierung wie die Lämmer in den Schlachthof zum Schächten dirigiert.“ Antje B. besorgte sich Bücher der GNM, der Uelzener Personenkreis lud einen der bekanntesten Vertreter der Hamerschen Lehre, Helmut Pilhar, ein. Der behauptet, die schulmedizinische Chemotherapie sei eine Erfindung der Juden, wie das NDR-Magazin „Panorama 3“ berichtete. Hamer selbst hatte erklärt: „Wir Nichtjuden werden gezwungen, weiterhin die jüdische Schulmedizin zu praktizieren. […] 15 Millionen Eurer Mitbürger aus Eurem Volke sind in den letzten 20 Jahren [durch diese] umgebracht worden.“1 Antje B. soll mit Ryke Geerd Hamer telefoniert haben, der habe dem Kind einen „Wasserkonflikt“ bescheinigt. Hamer riet ihr anscheinend nicht vom Insulin ab, forderte sie aber auf, den Sturz ins Wasser als Schockerlebnis wahrzunehmen und zu behandeln. Hamer musste sich in der Vergangenheit immer wieder vor Gerichten verantworten, weil er Patient_innen in akute Lebensgefahr gebracht haben soll.

Völkische Siedlergemeinschaft

Die Familie B. verfügte über diverse politische Kontakte. Vom Neonazi-Liedermacher Frank Rennicke bis hin ins völkische Siedlernetzwerk zwischen Koppelow und Lalendorf in Mecklenburg.2 Nach dem Tod von Sighild B. gründeten sie eine Siedlergemeinschaft in der Wedemark in Sachsen-Anhalt.

2010 war die inzwischen fünfköpfige Familie von Niedersachsen nach Sachsen-Anhalt umgezogen. Rund 60 Hektar wollte Baldur B. nun gemeinsam mit einem seiner Brüder bewirtschaften. Es wurden Firmen und eine Stiftung namens „Lebenshilfe“ gegründet und der Versuch gestartet, über Zwangsversteigerungen und Humusgewinnung Geld zu erwirtschaften. Außerdem wurden weitere (rechte) SiedlerInnen angeworben. Im Prozess in Hannover erweckten die jungen Eltern 2014 den Eindruck, der Diabetes-Diagnose nicht die benötigte Aufmerksamkeit gegeben zu haben. Das kleine Mädchen sei immer „genügsam und lieb“ gewesen. Die Mutter Antje B. räumte schließlich ein, wegen einer Erkrankung am Tag vor Heiligabend 2009 im Bett gelegen zu haben und nicht an das Insulin gedacht zu haben. Auch ihr Ehemann hatte keine Erinnerung daran, ob er Sighild B.’s Werte routinemäßig gemessen habe. Überhaupt schien er nur wenig über die lebensbedrohlichen Folgen für seine Tochter gewusst zu haben. In vielen völkischen Familien gilt laut Berichten von Szene-Insidern noch heute die Devise, den Nachwuchs möglichst abzuhärten und die Kinder viel sich selbst zu überlassen. Womöglich traf dies auch auf die Familie B. zu. Aufmerksame Ärzt_innen des Klinikums Braunschweig hatten nach der Diagnose 2007 zunächst noch das Jugendamt benachrichtigt. Eine Ärztin berichtete im Zeugenstand, die Eltern hätten etwas von einer „Rohkost“-Therapie erzählt, die Schulmedizin offensichtlich abgelehnt. Das Landgericht Hannover konnte den Eltern nicht eindeutig nachweisen, zu wenig Insulin verabreicht zu haben, daher blieb es bei einer Bewährungsstrafe wegen fahrlässiger Tötung.

Antisemitische Verschwörungstheorien

Laut NDR meldete sich nach dem Urteil Ryke Geerd Hamer zu Wort. Mit dem Tod des Mädchens wolle er nichts zu tun haben, für ihn könne nur eine „vorsätzliche Logen-Tötung mit Hilfe eines Todes-Chips“ in Frage kommen. Auch bei anderen verstorbenen Patient_innen der GNM war behauptet worden, in der Behandlung im Krankenhaus hätten diese unbemerkt einen Chip implantiert bekommen, so dass man sie „punktgenau ausknipsen konnte“.3 Hinter der Aussage zu Sighild B.’s Tod stehen u.a. antisemitische Verschwörungsideologien der GNM. So behauptete Hamer in einem anderen Zusammenhang, „jüdische Logen“ würden gegen seine GNM vorgehen. „In Deutschland kriegt kein Jude Chemo“ ist eine weitere seiner Behauptungen. Denn durch die Kanülen bei der Chemotherapie werden Hamers Aussagen nach besagte „Chips“ eingepflanzt, die mit „Giftkammern“ versehen seien, die per Satellit ausgelöst werden könnten, um Patient_innen gezielt zu töten.4

Man ist geneigt die dubiosen GNM-“Theorien“ als wirre Spinnereien abzutun, jedoch werden sie in manchen Kreisen durchaus ernst genommen werden. Wenn völkische Kreise in manchen Regionen unkontrolliert wirken, können sie hier zu einer realen Bedrohung werden.“. – Quelle: Redaktion Antifaschistisches Infoblatt (AIB)Quelle: lkolpatriotinnen

Der Link zu dem Beitrag von lkolpatriotinnen mit weiteren Informationen: https://lkolpatriotinnen.wordpress.com/2021/10/19/19-09-2015-recherche-text-die-germanische-neue-medizin/

antifa.elf-Beitrag vom 23.09.2022: „Hinter den Kulissen – eine Bestandsaufnahme der AfD-Kandidaten zur Landtagswahl 2022“

antifa.elf-Beitrag vom 23.09.2022: „Am 09. Oktober wird in Niedersachsen gewählt. In der parteipolitischen gespaltenen Rechten – verschwörungsideologisch in Form der „Basis“ und katholisch ausgerichtet in Form der „Zentrumspartei“ (ohne zugelassene Landesliste) – gilt als einzige aussichtsreiche Partei die neofaschistische AfD. Daher wollen wir uns in diesem Artikel mit den Kandidaten im nordwestlichen Niedersachsen der AfD auseinandersetzen. 

[…]Wahlkreise 64 – Oldenburg-Land – Harm Rykena

Quelle: Pixelmatsch

Seit 2013 ist der Lehrer Harm Rykena, mit Wohnsitz in Ahlhorn, ein Mitglied in der Alternative für Deutschland. Schon mit Beginn seiner parteipolitischen Karriere hat er die Öffentlichkeit gesucht. Bereits ein Jahr nach seinem Parteieintritt ließ er sich zum Vorsitzenden des Kreisverbands Oldenburg-Land wählen. 2016 zog er in den Rat der Gemeinde Großenkneten ein und er hat dieses Mandat bis heute inne. Im Jahr 2017 kandidierte Rykena dann das erste Mal für den Landtag – sowohl als Direkt- als auch Listenkandidat. Über die Liste schaffte er letztlich den Einzug in das niedersächsische Landesparlament. Diesen persönlichen Erfolg möchte er zur kommenden Landtagswahl wiederholen und auch dieses Mal tritt er als Direktkandidat für den Wahlkreis 64 (Landkreis Oldenburg) an. Zudem konnte der 59jährige Lehrer den Listenplatz 9 beim AfD-Landesparteitag in Brettorf für sich gewinnen.

2017 machte Rykena mit rassistischen Äußerungen auf sich aufmerksam. So bewarb er sich  für die Fußballmannschaft des niedersächsischen Landtags, allerdings weigerte er sich eine Ehrenerklärung, die an den Ehrenkodex des DFB angelehnt war, abzugeben. In der Erklärung der Mannschaft hieß es „man dulde keine Diskriminierungen, Belästigungen oder Beleidigungen aufgrund von Geschlecht, ethnischer Herkunft, Hautfarbe, Religion oder sexueller Orientierung und wolle Vielfalt auf und abseits des Platzes achten und fördern“. Als Begründung für seine Ablehnung sagte Rykena, Vielfalt würde oft eine Belastung darstellen. Erst in einem späteren Interview mit dem Stern führte er dies weiter aus. So sei nach seiner Auffassung der Multikulturalismus gescheitert. Als Beispiel nannte er einen nicht weiter definierten Ort in seiner Heimatgemeinde, der von „besonders hoher menschlicher Vielfalt“ geprägt sei und an dem es die meisten sozialen Probleme gäbe und wo die meisten Sozialgelder hinfließen würden. Laut Rykenas Auffassung wäre die einzige praktikable Lösung den „Zuzug von weiteren kulturfremden Menschen erst einmal zu unterbinden“. Eine ähnliche Argumentation präsentierte Rykena auch in einem späteren Interview zum Thema Mobbing an Schulen. Allerdings vermied er dieses Mal seine „Ausländer-Stopp-Strategie“ zu propagieren. Stattdessen forderte er für Lehrkräfte ein verpflichtendes schulinternes Fortbildungsprogramm, in dem vermittelt werden soll wie man Mobbing bei einer „zunehmend heterogenen Schülerschaft“ vermeiden kann. Dass er diese „Heterogenität“ rassistisch meint, liegt auf der Hand.

2018 nahm Harm Rykena an einem medial viel beachteten Trauermarsch im sächsischen Chemnitz teil. Dieser Aufmarsch gilt als erster großer öffentlicher Schulterschluss zwischen der AfD und der militanten Neonaziszene. Dazu aufgerufen hatte Björn Höcke, völkischer Hardliner und AfD-Fraktionsvorsitzender im Landtag Thüringen. Etwa 8.500 Personen folgten seinem Aufruf. Darunter bekannte Politiker der AfD wie Andreas Kalbitz (inzwischen aus der Partei ausgeschlossen), Neonazis, Hooligans, NPD-Kader, AktivistInnen der Identitären Bewegung und Anhänger der Pegida-Bewegung. Auch Stephan Ernst, der spätere Mörder von Walter Lübcke (CDU) und sein Freund und Helfer Markus Hartmann waren Teilnehmer dieser Versammlung. Das Bild des Aufmarschs war geprägt durch explizite Szenekleidung, eindeutige Tätowierungen und Hitlergrüße. Im Verlauf der Aufmarschs kam es wiederholt zu Übergriffen auf Polizei, Journalist*innen und Geflüchtete. In späteren Interviews verharmloste Rykena den Aufmarsch – er hätte dort nur „ruhige und ausgeglichene Menschen“ gesehen. Ein Hohn angesichts der Bedrohungslage durch rechte Gewalt an diesem Tag.

Auch in jüngster Vergangenheit suchte Rykena den Kontakt zu rechtsoffenen und verschwörungsideologischen Strukturen aus der Coronaleugner- und Querdenkenszene. So nahm er Beispielsweise am 07.11.2020 an einem verschwörungsideologischen Aufmarsch in Leipzig teil, der durch neonazistische Hooligans angeführt wurde und bei dem es ebenfalls zu Ausschreitungen kam. Auch im Landkreis Oldenburg, seinem Wahlkreis, nahm er an verschwörungsideologischen Versammlungen teil und verteidigte diese auch in der regionalen Presse. Dies tat er sogar auch noch, nachdem im November 2021 Antifaschist*innen und Journalist*innen von Teilnehmern eines verschwörungsideologischen Spaziergangs in Wildeshausen angegriffen wurden. Im Nachgang veröffentlichte der AfD-Kreisverband unter Harm Rykena ein Statement, in dem der Angriff verharmlost wurde.

Dass es sich hierbei keineswegs um vermeintliche Entgleisungen aus der Vergangenheit handelt, wird an einem Text deutlich, den Rykena am 16.September 2022 auf der Homepage seines AfD-Kreisverbands veröffentlichte. Hier möchte er sich den Wähler*innen vorstellen und produziert einen Rundumschlag gegen Inklusion an Schulen, gegen das Aus der Atomenergie, gegen die Sanktionen gegen Russland und natürlich gegen Geflüchtete. In diesem Zuge spricht er, wie es auch in der Neonaziszene üblich ist, von einer vermeintlichen „linken Umerziehungspädagogik“, Inklusion sei ein „linkes Leuchtturmprojekt“. Kinder mit mangelnden Deutschkenntnissen sollen seiner Ansicht nach in die Vorschule zurückgeschickt werden, um ein „Leistungsdefizit aller“ zu vermeiden. Unter diesem Gesichtspunkt ist auch Rykenas Forderung nach dem Erhalt der Förderschulen zu sehen. Seine Sorge um Kinder mit Förderbedarf erscheint unglaubwürdig, eher scheint es ihm um Auslese und eine vermeintliche „Leistungsfähigkeit“ der Regelklassen zu gehen. Auch andere sexuelle Identitäten möchte Rykena am liebste aus der Schule fernhalten. Populistisch fordert der AfD-Politiker in seinem Text „Algebra statt LBTQ“ [sic].“ Quelle: antifa.elf

DOKU TOLL-Beitrag vom 29.09.2022:

Grafik: AfD-Kreisverband Oldenburger-Land/Delmenhorst

Harm Rykena wird für die AfD bei der Landtagswahl am 09.10.2022 als Direktkandidat im Wahlkreis 64 antreten.

Der Wahlkreis 64 umfasst vom Lk Oldenburg die Gemeinden Dötlingen, Ganderkesee, Hatten, Hude und Wardenburg sowie die Samtgemeinde Harpstedt.“ Quelle: DOKU TOLL

Der Link zu dem Beitrag von DOKU TOLL mit weiteren Informationen: https://twitter.com/doku_toll/status/1575580699033477120/

antifa.elf-Beitrag vom 23.09.2022: „Wahlkreise 66/67 – Cloppenburg-Nord / Cloppenburg – Andreas Altergott

Quelle: PixelMatsch

Bereits lange vor Beginn des Wahlkampfes machen die Kandidat*innen der AfD in den Wahlkreisen des Landkreises Cloppenburg von sich reden. Sowohl der Bewerber aus dem Wahlkreis Cloppenburg-Nord, Markus Kühter aus Bösel, als auch sein Pendant vom Wahlkreis 67 (Cloppenburg), Hans-Ulrich Böckmann aus Peheim, zogen ihre Kandidatur kurzfristig zurück und traten sogar aus der AfD aus. Auch wenn die Partei nach außen private Gründe angibt und sich ansonsten ausschweigt, liegt der Verdacht sehr nahe, dass der seit Jahren andauernde Richtungsstreit in der niedersächsischen AfD ausschlaggebend gewesen sein dürfte. Nicht umsonst wurden beide Austritte unmittelbar nach dem AfD-Landesparteitag in Brettorf vollzogen. Ein Trend, der sich übrigens auch in anderen Landkreisen zeigte.

Dass die AfD im westlichen Niedersachsen nur bedingt handlungsfähig ist, zeigt sich auch an der Tatsache, dass sie nicht in der Lage war, im Wahlkreis 67 eine*n Ersatzkandidat*in aufzutreiben. Dort wird die neofaschistische Partei niemanden aufstellen.

Für den Wahlkreis Cloppenburg-Nord hat sich noch jemand gefunden: Andreas Altergott, der laut Parteiangaben besonders „in Clopenburg in der Russlanddeutschen Bevölkerung gut vernetzt“ sei. Der 36-jährige Fahrbahnmarkierer kommt aus Großenkneten und kandidierte bereits für die AfD zur Kreistagswahl 2021. Auf direktem Wege hatte er keinen Erfolg, übernahm jedoch ein Mandat, nachdem die gewählten AfDler Patrick Scheelje und Harm Rykena ihre Sitze aus Zeitgründen abgaben.

Die antifaschistische Vernetzung aus dem Oldenburger Land „16voll“ schreibt über Andreas Altergott, dass er in sozialen Netzwerken Likes für den Hallenser Neonazi Sven Liebig sowie für die neurechte Kampagne „Ein Prozent für unser Land“ verteilte, ebenso für den AfD-Politiker Roger Beckamp, der öffentlich mit der „Identitären Bewegung“ sympathisiert. Darüber hinaus geht das Portal auf ein Facebookposting Altergotts ein, in dem er einen Focus-Artikel teilt, der über den Freispruch eines Mannes berichtet, der einen unbewaffneten Geflüchteten aus Albanien erschoss.“ Quelle: antifa.elf

DOKU TOLL-Beitrag vom 29.09.2022:

Grafik: AfD-Kreisverband Oldenburger-Land/Delmenhorst

Andreas Altergott wird für die AfD bei der Landtagswahl am 09.10.2022 als Direktkandidat im Wahlkreis 66 antreten.

Der Wahlkreis 66 umfasst vom Lk Oldenburg die Stadt Wildeshausen und die Gemeinde Großenkneten und vom Lk Cloppenburg die Stadt Friesoythe sowie die Gemeinden Barßel, Bösel, Garrel und Saterland.“ Quelle: DOKU TOLL

Der Link zu dem Beitrag von DOKU TOLL mit weiteren Informationen: https://twitter.com/doku_toll/status/1575590072283328512

Der Link zu dem Beitrag der antifa.elf mit weiteren Informationen: https://antifaelf.blackblogs.org/2022/09/23/hinter-den-kulissen-eine-bestandsaufnahme-der-afd-kandidaten-zur-landtagswahl-2022/

lkolpatriotinnen-Beitrag vom 18.10.2021: „18.09.1992: Rechter Angriff in Wildeshausen“

Quelle: lkolpatriotinnen

lkolpatriotinnen-Beitrag vom 18.10.2021: „Am 21.09.1992 schreibt die «taz.de» zu dem rechter Angriff in Wildeshausen am 18.09.1992: „In Wildeshausen nahm die Polizei nach Auseinandersetzungen mit rund 40 Skins ebenfalls mehrere der meist jungen Leute vorläufig fest.“. – Quelle: taz.de

«verfassungsschutzberichte.de» schreibt/schrieb in einem Beitrag zu dem rechter Angriff in Wildeshausen am 18.09.1992: „Etwa 40 Skinheads rotteten sich am 18. September in Wildeshausen (Niedersachsen) zusammen und griffen ein von „Roten“ bewohntes Haus an. Sie begingen Sachbeschädigungen und sprühten Tränengas in die Räume. Rund 50 Skinheads belagerten am 19. September das Polizeigebäude. Eine tatsächliche Auseinandersetzung mit etwas 70 Autonomen konnte nur dich massiven Polizeieinsatz verhindert werden. Zahlreiche Schlagwaffen wurden sichergestellt.“. – Quelle: Open Knowledge Foundation Deutschland e.V.

«verfassungsschutzberichte.de» schreibt/schrieb in einem Beitrag: „In Niedersachsen wurden 1993 insgesamt 372 (1992: 340) durch Skinheads verübte Straftaten registriert. Die Polizei ermittelte dabei 473 (1992: 451) Tatverdächtige. Bei den Deliktsarten dominierten die einfache körperliche Gewalt, die gefährliche Körperverletzung und Propagandadelikte.

Regionale Schwerpunkte von rechtsextremistische orientierte Skinheads sind – nach den Feststellungen der niedersächsischen Verfassungsschutzbehörden – Stadt und Landkreis Hannover, die Räume Buchholz / Tostedt / Lüneburg, Oldenburg / Wildeshausen sowie Harzburg / Goslar / Seesen / Osterode.“. – Quelle: Open Knowledge Foundation Deutschland e.V. Quelle: lkolpatriotinnen

Der Link zu dem Beitrag von lkolpatriotinnen mit weiteren Informationen: https://lkolpatriotinnen.wordpress.com/2021/10/18/18-09-1992-rechter-angriff-in-wildeshausen/

16voll-Beitrag vom 25.08.2022: „Recherche: Andreas Altergott“

16voll-Beitrag vom 25.08.2022:

Foto von Andreas Altergott. Bildquelle: www.afd-oldenburg-land.de

Der Großenknetener Andreas Altergott kandidiert für die AfD bei der diesjährigen Landtagswahl als Direktkandidat für den Wahlkreis 66 (Cloppenburg-Nord), welcher u.a. auch Wildeshausen und Großenkneten umfasst. Daher ist es an der Zeit, einen genaueren Blick auf das langjährige Mitglied zu werfen.

Der am 9. April 1986 geborene und in Großenkneten aufgewachsene Fahrbahnmarkierer fiel in Verbindung mit der AfD erstmals bei der Veranstaltung „Auf dem Weg zur Nazipartei? Infos zum rechten Rand der AfD“ am 20.05.2019 in Wildeshausen auf. Damals versuchten einige bekannte AfDler auf Initiative von Dierk Horstmann an der Veranstaltung teilzunehmen, wurden jedoch abgewiesen. Altergott hingegen saß unbemerkt im Publikum, verhielt sich unauffällig und wurde erst nachträglich erkannt. Über Facebook-Aktivitäten konnte seine Bekanntschaft u.a. zu Herbert Soberei, der vergeblich versucht teilzunehmen, zu diesem Zeitpunkt bereits bewiesen werden. Weitere Facebook-Likes zu diesem Zeitpunkt (23.05.2019): Unter anderem die Community „Svens-Welt-05“ des Neonazis Sven Liebich [1], die neurechte NGO „Ein Prozent für unser Land“ sowie der öffentlich mit der Identitären Bewegung sympathisierende AfD-Politiker Roger Beckamp [2].

Die Facebook-Likes von Andreas Altergott. Bildquelle: Screenshot Facebook

Mit AfD-Mitglieder aus dem heutigen Oldenburger Kreisverband hat er spätestens seit 2018 zutun, wie Likes und Kommentare auf Facebook zeigen. Mit Thomas Krahn, heute Wildeshauser Stadtrat für die AfD, besteht mindestens seit 2016 Kontakt über Facebook, wo sie sich über ihre Arbeit als Fahrbahnmakierer unterhalten. Altergott arbeitet beim offenbar familieneigenen Betrieb STA Altergott UG in Großenkneten. Anschrift (Hauptstraße 9, 26197 Grossenkneten) sowie Email-Adresse (info@stcaltergott.de) und Telefonnummer (0152 24116243) benutzt er auch privat für sein Kreistagsmandat, wie eine Anfrage der AfD Kreistagsfraktion an die Verwaltung zeigt. Darüber hinaus existiert in der selben Branche eine E.V.A. Altergott GmbH mit abweichender Anschrift in Großenkneten; der Facebook-Nickname seines Bruders Alexander Altergott (Eva Altergott Altergott) verweist darauf.

Andreas Altergott postete am 19.12.2015 ein Bild von der Weihnachtsfeier der E.V.A. Altergott GmbH. Im grünen Pullover: Alexander Altergott. Ganz links: Andreas Altergotts Frau Mandy. Bildquelle: Screenshot Facebook

Seit spätestens 2014 befindet er sich in einer Social-Media-Umgebung, in der immer wieder rassistische Aussagen auffallen. Am 31.12.2016 teilte er kommentarlos einen Focus-Artikel [3] über einen Jäger, der per Kopfschuss einen einbrechenden Geflüchteten aus Albanien erschoss und, obwohl der Einbrecher unbewaffnet und die Waffe unsachgerecht gelagert war, einen Freispruch erhielt. Dieser Post gefällt u.a. seinem Bruder Alexander (Alex) Altergott sowie Christian Altergott. Allgemein ist auffällig, dass einige Familienmitglieder mit AfD-Politikern befreundet sind und auch die politischen Posts Altergotts liken. Darüber hinaus nahmen Alexander und Mandy zusammen mit Andreas Altergott an einer „Schnitzeljagd“ der AfD Niedersachsen in Wildeshausen teil [4].

Andreas teilt, Alexander und Christian Altergott liken: Der Focus berichtete in dem Artikel über die straflose Erschießung eines unbewaffneten Einbrechers aus Albanien. Bildquelle: Screenshot Facebook

Altergotts öffentliche Parteilaufbahn startete im Jahr 2021. Zunächst fiel sein Name im Zuge des außerordentlichen Mitglieder-Landesparteitags der AfD Niedersachsen in Braunschweig am 15.05.2021, der aufgrund von Überfüllung hinsichtlich der Auflagen zum Infektionsschutz abgebrochen wurde. Für die Kommunalwahl im September desselben Jahres wurde er dann als Kandidat für die Kreistagswahl im Wahlbereich 4 (Großenkneten, Wardenburg) aufgestellt. Dementsprechend beteiligte er sich an zwei Infoständen in Großenkneten am 04.09 und am 11.09.2021. Zwar zog Altergott daraufhin nicht direkt in den Kreistag ein, die beiden gewählten Kandidaten Patrick Scheelje und Harm Rykena gaben ihre Mandate jedoch aus zeitlichen Gründen weiter, wodurch Altergott in den Kreistag einzog. Anschließend wurde er zum Vorsitzenden der AfD-Kreistagsfraktion gewählt [5]. Es folgten Teilnahmen an zwei Kreisparteitagen (23.04 & 23.05.2022), wobei er am 23.04 als stellvertretender Schriftführer in den Vorstand gewählt wurde. Darüber hinaus nahm er an den beiden Delegierten-Landesparteitagen in Hannover (28.05.2022) und Brettorf (02./03.07.2022) teil.

Am 02.07. traf Altergott in Begleitung seiner Frau Mandy beim AfD Landesparteitag in Brettorf ein. Bildquelle: Pixel Matsch

Nachdem sich der eigentlich gewählte Markus Küther ohne Angabe von Gründen von seinem Posten als Direktkandidat des Wahlkreises 66 zurückzog, wurde Altergott am 20.07.2022 in „Gerda Eylers Bierstube“ in Wildeshausen von Mitgliedern der Kreisverbände Oldenburg Land und Cloppenburg-Vechta in diese Position gewählt. Auch hier war seine Frau wieder anwesend. Die AfD schrieb in ihrer Mitteilung zu seiner Wahl, er sei „[…] in Cloppenburg besonders unter der Russlanddeutschen Bevölkerung gut vernetzt“. Der Wahlkreis 66 mit der Gemeinde Großenkneten und der Stadt Wildeshausen (LK Oldenburg) sowie den Gemeinden Barßel, Bösel, Garrel, Saterland und der Stadt Friesoythe (LK Cloppenburg) ist für die AfD kein schlechtes Pflaster. Bei den letzten Bundestagswahlen wurden in allen Kommunen des Wahlkreises Zweitstimmenergebnisse zwischen 8 und 10% erzielt, die Erststimmenergebnisse liegen in der Regel leicht darunter. Ausreißer von diesen Werten gibt es in einigen Wahlbezirken, bei diesen ist jedoch wie z.B. in den drei Ahlhorner Bezirken (jeweils ca. 18%) zu Berücksichtigen, dass die Wahlbeteiligung mit etwa 40% extrem gering war.“ Quelle: 16voll

Der Link zu dem Beitrag der Antifaschistische Vernetzung Oldenburger Land mit weiteren Informationen: https://16voll.noblogs.org/post/2022/08/25/recherche-andreas-altergott/

16voll-Beitrag vom 29.06.2022: „Recherche: Harm Rykena“

16voll-Beitrag vom 29.06.2022:

Foto von Harm Rykena. Bildquelle: www.afd-oldenburg-land.de

Harm Rykena inzeniert sich gerne als seriösen Demokraten. Zuletzt beschwerte er sich in einer Stellungnahme über Proteste gegen den niedersächsischen AfD-Parteitag in Brettorf und warf CDU und SPD dabei nicht nur vor, keine Argumente zu haben, sondern phantasierte auch eine potenziell „mörderische“ Antifa herbei, mit welcher diese Parteien kooperieren würden. In einer Stellungnahme reagierte der Vorsitzende der Dötlinger CDU mit einigen Zitaten ehemaliger AfDler, welche die Radikalisierung der Partei belegen [1].

Und natürlich scheitert Harms Inzenierung bereits an der Tatsache, dass er Mitglied und Mandatsträger einer rassistischen, antisemitischen und queerfeindlichen Partei ist, jedoch gibt es ebenfalls trotz seiner zurückhaltenden Art einige Rissen im demokratischen Schein des Harm Rykena.

Zunächst wäre da die Teilnahme an einer Demonstration der AfD am 01.09.2018 in Chemnitz, die sich u.a. mit einem Aufmarsch der extrem Rechten Kleinstpartei „Pro Chemnitz“ zu einer extrem Rechten Großmobilisierung vereinigte [2] . Dieser Aufmarsch gilt als erster öffentlicher Schulterschluss der AfD mit dem militant-faschistischen Milleu. An der Demonstration nahmen diverse Neonazis, rechte Hooligans und Holocausleugner*innen teil. Teilnehmer dieser Versammlung waren nicht nur die späteren Rechtsterroristen von „Revolution Chemnitz“, sondern auch der Mörder von Walter Lübcke (CDU), Stephan Ernst, und sein Freund und Helfer Markus Hartmann, die nach eigenen Angaben während der Veranstaltung in Chemnitz den Entschluss zum Mord gefasst haben. Beide waren im übrigen Wahlkampfhelfer und regelmäßige Teilnehmer von AfD-Stammtischen [3].

Harm Rykena reagierte später in einem NWZ-Artikel auf Kritik bezüglich seiner Teilnahme, indem er davon sprach, nur „ruhige und ausgeglichene Menschen“ gesehen zu haben und wischte den Vorwurf der Radikalisierung beiseite [4]. „exif-recherche“ schrieb hingegen: „Der rassistische Mob griff an diesem Tag mehrfach und massiv Presse, Geflüchtete und Polizei an. In Folge der Eskalation wurde der Aufmarsch aufgelöst.“ [5]

Harm Rykena auf der Versammlung in Chemnitz am 01.09.2018 mit Alexander Tassis, einem Flügel-Nahen Bremer AfD-Mitglied [6]. Bildquelle: Screenshot Facebook
Eine weitere spannend Verbindung zur extremen Rechten innerhalb der AfD besteht außerdem durch die Beschäftigung des späteren Direktkandidaten zur Bundestagswahl im Wahlkreis 28, Adam Golkontt, als Bildungsreferent im niedersächsischen Landtag [7]. Golkontt pflegt offen Kontakte zu deutschen und polnischen Faschisten, beispielsweise stellten Bremer Hooligans auf einer von Golkontt angemeldeten Versammlung anlässlich des polnischen Unabhängigkeitstages den Ordnungsdienst [8]. Zudem ist er Vorsitzender der Christen in der AfD, einer rechtsradikalen Strömung innerhalb der AfD. Mittlerweile arbeitet Golkontt in der sächsisch-anhaltischen AfD-Landtagsfraktion.

Rykena schreibt lobend, dass „nicht zuletzt der gute Eindruck dieser Teilnahmen [bei interfraktionellen Treffen der AfD]“, der durch „regelmäßige Teilnahme [und durch] unsere inhaltlichen Beiträge“ entstanden sei, dazu beigetragen habe, dass Golkontt schnell einen neuen Arbeitsplatz im AfD Kosmos gefunden hat [7].

Mit Golkontt verbindet Rykena außerem die Mitarbeit im „Arbeitskreis Beamte und Angestellte des öffentlichen Dienstes in der niedersächsischen AfD“. Jener Arbeitskreis hat einen Handlungsleitfaden für öffentlich Beschäftigte AfD-Mitglieder herausgegeben, die sich wegen der Überwachung durch den Verfassungsschutz sorgen machen. Diese Sorge hat sich mittlerweile bestätigt. Rykena kennt sich also allein schon durch seine Mitarbeit in diesem Arbeitskreis hinreichend mit den extrem Rechten Aktivitäten seiner Partei aus.

Gruppenbild des „Arbeitskreis BANI“ am 01.11.2020. 3. v. R.: Andrea Merschel, Harm Rykenas Lebensgefährtin und Lehrerin an der Grundschule Ahlhorn. Bildquelle: Screenshot Facebook

Darüber hinaus ist Rykenas Nähe zu der sich im Zuge der Corona-Pandemie formierenden rechten Sammelbewegung rund um „Freie Niedersachsen“ und „Querdenken“ auffällig. Darunter fällt nicht nur die regelmäßige Teilnahme an Versammlungen im Landkreis Oldenburg im Verlauf der letzten Monate, welche auch auf diesem Blog dokumentiert sind [9]. Bei diesen Versammlungen kam es zu einigen Übergriffen auf Antifaschist*innen und Journalist*innen [10]. Zudem trug er sehr wahrscheinlich zum Druck von Stickern in Kooperation mit der verschwörungsideologischen Gruppe „Freiheitsboten Oldenburg“ bei [11]. Ein Bild von Rykenas Facebook-Account zeigt ihr außerdem auf einer verschwörungsideologischen Großdemonstration am 07.11.2020 in Leipzig, auf welcher es ebenfalls, angeführt von neonazistischen Hooligans, zu Ausschreitungen kam [12]. Diese Begeisterung für Verschwörungsideologien, die notwendigerweise mindestens eine Anschlussfähigkeit für Antisemitismus besitzen, zeigt sich bei Rykena schon vor etwa 4 Jahren durch mittlerweile nicht mehr nachzuvollziehende Likes für die Band „Die Bandbreite“ bei YouTube [13].

Links: Auch auf Facebook verteilt Rykena extrem Rechte Likes. Rechts: Rykenas Facebook-Freundschaft mit einem Neonazi. Bildquellen: Screenshots Facebook

Was Likes in den Sozialen Medien angeht, ist auch Rykenas Facebook-Auftritt aufschlussreich. Unter den Seiten, die ihm gefallen, sind unter anderem: die Community „Der Flügel“, die Flügel-Organisation „Patriotische Plattform“, die Seite „JA zu Björn Höcke“ oder die Community „Solidarität mit Tatjana Festerling“. Bei Festerling handelt es sich um ein ehemaliges AfD-Mitglied, das nach positiven Äußerungen über eine extrem gewaltätigen „Hooligans gegen Salafisten“-Demonstration in Köln aus der AfD herausgedrängt wurde und später Pegida-Aktivistin geworden ist. Außerdem findet sich in seiner Freund*innenliste z.B. der Neonazi Dennis Schnier (Brake) [14].

Ein AfD-Treffen 2015; u.a. zu sehen: die Rechtsaußen-Parteimitglieder Jens Kestner sowie Maik Schmitz und Mario Olsson [15] neben Harm Rykena. Bildquelle: Screenshot Facebook“ Quelle: 16voll
Der Link zu dem Beitrag der Antifaschistische Vernetzung Oldenburger Land mit weiteren Informationen: https://16voll.noblogs.org/post/2022/06/29/recherche-harm-rykena/

Aufruf: Auf zur Fahrt ins Grüne – Den rechten Vormarsch stoppen!

Die Antifaschistische Vernetzung Oldenburger Land ruft dazu auf, sich um 12:00 Uhr beim Bahnhof Brettorf zu treffen, um dann an dem Protest gegen die AfD-Veranstaltung in Brettorf am 02.07.2022 teilzunehmen.
 

Aufruf von der „Antifaschistische Vernetzung Oldenburger Land zu einer Antifa-Demo in Brettorf am 02.07.2022: „Die AfD Niedersachsen hält voraussichtlich am 02, 03 und 09.07 ihren Landesparteitag zur Listenaufstellung im „Schützenhof Schürmann“ von Gunnar Schürmann in Brettorf ab. Wir wollen uns der Demo des „Bündnis Buntes Brettorf“ mit einem Antifa-Block anschließen. Alle sind herzlich dazu eingeladen, sich bei uns einzureihen. Wir wünschen uns einen solidarischen und entschlossenen Block, der gemeinsam mit dem breiten Bündnis klare Kante gegen die AfD zeigt.

Auf zur Fahrt ins Grüne – Den rechten Vormarsch stoppen!

Wann: 02.07.2022 um 12:00 Uhr

Wo: Bahnhof Brettorf

Die AfD konnte sich in Brettorf bisher viel zu wohl fühlen, wie wir in unserer Recherche zu den Veranstaltungsräumen der AfD aufzeigen konnten [1]. Dabei geht es auch um eine historische Verantwortung, so war Dötlingen während des NS aufgrund des „besonderen Engagement“ der Bevölkerung für den NS zum „Reichsmusterdorf“ erhoben worden [2]. In der Nachkriegszeit war die NPD nach der CDU einige Zeit die zweitgrößte Fraktion im Gemeinderat [3]. Einem Bericht von 2014 zufolge bezog außerdem die RechtsRock-Band „Endstufe“ „neue gut geschützte Räumlichkeiten“ in Dötlingen [4].

An diese Geschichte anknüpfend kam es 2021 zu Kranzniederlegungen der Bremer Neonazikameradschaft „Brigade 8“ auf dem Friedhof der Dötlinger Kirche. Auch andere rechte Tourist*innen besichtigen gerne verschiedene völkische Relikte aus der Zeit des „Gaumusterdorf“, die sich nach wie vor in Dötlingen befinden [5]. Im Zuge der „Brigade 8“-Aktion wurde auch über Feierlichkeiten zum „Führer-Geburtstag“ am 20.04 am Gierenberg in Dötlingen berichtet [6]. Dass diese Feierlichkeiten stattfinden, ist anscheinend nicht unbekannt. Jedenfalls wurde dies u.a. von der rechten Facebook-User*in „Mareike Sonne“ am 08.11.2015 angedeutet [7], aber auch von anderen Facebook-Nutzer*innen unter Artikeln zum Parteitag in Brettorf kommentiert. Außerdem wurde abschätzig kommentiert, dass der Parteitag passenderweise „[…] Dort, wo teilweise noch mit dem rechten Arm gegrüßt wird!“, stattfindet. Offenbar fühlen sich in Gemeinde Dötlingen nicht nur die AfD, sondern auch andere Personen der extremen Rechten wohl.

Rechte Parole in Neerstedt (Gemeinde Dötlingen) beim Fußballplatz an der Grundschule am 16.10.2020.

Was bei solchen Aufzählungen nicht vergessen werden darf, ist, was für Auswirkungen es hat, wenn Rechte nicht nur Reden, sondern zur Tat schreiten. In Aschenstedt (Gemeinde Dötlingen) wurden am 30.10.2016 ein von Geflüchteten bewohntes Haus mit „verfassungsfeindlichen Parolen“ beschmiert [8]. Ein Jahr später, am 30.07.2017, zeigten zwei Jugendliche an der Kreuzung vor jenem Wohnhaus den Hitlergruß und brüllten Nazi-Parolen [9].

Auf zur Fahrt ins Grüne – Den rechten Vormarsch stoppen! Kein Raum der AfD!

Hinweis: Warum rufen wir zu einem eigenen Block auf und tauchen nicht als offizielle Bündnispartner*innen auf?

Wir unterstützen und solidarisieren uns voll mit der Aussage der Demonstration und Begrüßen auch ein entsprechendes breites Bündnis. Allerdings bringt das Konzept eines so offenen Bündnisses auch die Gefahr mit sich, dass sich diesem Bündnis Gruppen anschließen, mit denen wir nicht in Verbindung gebracht werden wollen.

Der Ermittlungsausschuss (EA) Oldenburg ist am 02.07 unter 0177 6218392 erreichbar. Das Bündnis für solidarische Intervention organisiert außerdem eine gemeinsame Anreise vom Oldenburger Hauptbahnhof aus, zu welcher sich um 10.45 Uhr in der Bahnhofshalle (Süd) getroffen wird [10].

Organisiert euch in Kleingruppen und achtet weiterhin auf Corona-Schutzmaßnahmen, vor allem eine Maske! Denkt darüber hinaus an sommerliche Temperaturen und verfolgt den Wetterbericht. Quelle: 16voll

Der Link zu dem Aufruf der Antifaschistische Vernetzung Oldenburger Land mit weiteren Informationen: https://16voll.noblogs.org/post/2022/06/23/aufruf-auf-zur-fahrt-ins-gruene-den-rechten-vormarsch-stoppen/

lkolpatriotinnen-Beitrag vom 13.10.2021: „13.09.2012: Beitrag zu patriotischen Aufkleber“

lkolpatriotinnen-Beitrag vom 13.10.2021: „

Am 13.09.2012 schreibt «Mit Courage gegen Rechts – Wildeshausen» auf Facebook zu dem Bild: „Achtung: Naziaufkleber in Wildeshausen! Vor allem im Innenstadtbereich sind einige gesehen worden. Allerdings werden diese bald bestimmt von eifrigen Händen entfernt, oder?!“. Der Aufkleber «Einwanderung löst keine Probleme, sie schafft welche» von «Resistore Vertrieb». Auf dem Aufkleber steht: „Einwanderung löst keine Probleme, sie schafft welche! Für ein würdevolles Leben aller Menschen in ihrer Heimat! info: http://www.widerstand.info aufkleber bestellen: http://www.resistore.net“. – Quelle/Bildquelle: Facebook/MiCou.Wildeshausen (Bearbeitung und Anonymisierung: lkolpatriotinnen)

Am 03.01.2013 schreibt die «taz.de» in einem Artikel zu dem «Resistore Vertrieb»: „Wir bieten euch Aufkleber, Plakate, Bücher, Waffen, Zeitschriften, CDs, T-Shirts und vieles mehr“, konnte einst der „Resistore Vertrieb“ für sich werben. Der Internetshop, den Dennis Giemsch, Führungskader der „Autonomen Nationalisten“ in Dortmund, 2006 mit Existenzgründungsgeldern der Dortmunder Agentur für Arbeit aufbauen konnte, bot der Szene noch alles, was das braune Herz begehrt. Sogar Zwillen und dazu passende Stahlgeschosse hatte er zeitweise in seinem offiziellen Sortiment.

Mit dem Verbot des NWDO durch NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) Mitte August 2012 war jedoch auch Schluss mit dem „Resistore Vertrieb“: Sämtliches Propagandamaterial, das Giemsch über seinen Naziversand vertrieb, wechselte in den Besitz des Landes NRW. Auch finanziell bedeutete das einen harten Schlag für die Dortmunder Neonaziszene.“. – Quelle: taz.de“ Quelle: lkolpatriotinnen

Der Link zu dem Beitrag von lkolpatriotinnen mit weiteren Informationen: https://lkolpatriotinnen.wordpress.com/2021/10/13/13-09-2012-beitrag-zu-patriotischen-aufkleber/