lkolpatriotinnen-Beitrag vom 24.04.2021: „24.03.2015: Artikel zu Christian Pothin“

lkolpatriotinnen-Beitrag vom 24.04.2021: Am 24.03.2015 schreibt die «kreiszeitung.de» in einem Artikel zu Christian Pothin: „Äußerungen in sozialen Netzwerken und die politische Einstellung von Christian Pothin aus Wildeshausen werden den Niedersächsischen Landeselternrat in Hannover beschäftigen. Der Wildeshauser Elternvertreter war bis Januar 2014 Kreisvorsitzender der Partei AFD und organisierte Demonstrationen gegen die „Islamisierung des Abendlandes“ in Hannover und Oldenburg. Seit wenigen Wochen ist er Mitglied im Landeselternrat.

Diese politischen Aktivitäten an sich sind für den Vorsitzenden des Landeselternrates, Stefan Bredehöft aus der Gemeinde Dötlingen, noch kein Grund, nicht mit Pothin zusammenzuarbeiten, zumal das Gremium nach seinen Angaben „eine heterogene Gruppe“ ist. Man wolle sich nun „so offensiv wie nötig und so ruhig wie möglich“ mit der politischen Anschauung Pothins auseinander setzen. Ein Facebook-Eintrag des Wildeshausers, datiert mit 23. Januar 2014 um 22.18 Uhr (mittleweile gelöscht, aber als Screen-shot verfügbar) stimmt Bredehöft jedoch sehr nachdenklich. Zu Auseinandersetzungen zwischen Links-Autonomen und Anhängern der KÖGIDA (Köln gegen Islamisierung und den Asylmissbrauch) im Januar schreibt Pothin: „Ich muss ganz ehrlich sagen, Worte helfen da nicht mehr. Ich bin wirklich drauf und dran, bei der nächsten Demo einen Knüppel mitzunehmen, um den dann in die Fresse von diesen Wixern zu schlagen, bis sie nach Mama schreien.“

„Ein derartiger Aufruf zur Gewalt ist nicht zu akzeptieren“, sagt Bredehöft. Auch Rassismus sei im Landeselternrat nicht zu tolerieren. Mit solchen Äußerungen bei Facebook müsse man sich sehr kritisch auseinander setzen. Allerdings sei ein Ausschluss von Mitgliedern aus dem Landeselternrat nur möglich, wenn die Delegierten, die das Gremium gewählt hätten, erneut zusammen kommen. „Man kann da auch niemanden rausklagen“, so Bredehöft. Man könne höchstens zu einem freiwilligen Rückzug drängen. Immerhin handele es sich beim Landeselternrat um ein Beratungsgremium des Ministeriums.“. Quelle: lkolpatriotinnen

Am 23.01.2015 schreibt Christian Pothin auf Facebook: „Ich muss ganz ehrlich sagen, Worte helfen da nicht mehr. Ich bin wirklich drauf und dran, bei der nächsten Demo einen Knüppel mitzunehmen, um den dann in die Fresse von diesen Wixern zu schlagen, bis sie nach Mama schreien.“. Quelle: lkolpatriotinnen

Der Link zu dem Beitrag von lkolpatriotinnen mit weiteren Informationen: https://lkolpatriotinnen.wordpress.com/2021/04/24/24-03-2015-artikel-zu-christian-pothin/

lkolpatriotinnen-Beitrag vom 23.04.2021: „23.03.2021: Reichskriegsflagge in Wildeshausen“

Am 23.03.2021 wurde eine Reichskriegsflagge in der Kleine Wiekau in Wildeshausen entdeckt. Quelle: lkolpatriotinnen

Die Reichskriegsflagge (nah). Quelle: lkolpatriotinnen

lkolpatriotinnen-Beitrag vom 23.04.2021: «dasversteckspiel.de» schreibt/schrieb in einem Artikel zur Reichskriegsflagge: „Die Reichskriegsflagge existiert seit 1867 in verschiedenen Darstellungen. Beliebt sind bei Neonazis drei Varianten: Die kaiserliche Kriegsflagge, die bis in die 1920 Jahre verbreitet war […]; die Reichskriegsflagge, die in der Frühzeit des NS-Regimes (von 1933 bis 1935) gebräuchlich war […]; sowie die Variante der Reichskriegsflagge in der Zeit von 1935 bis 1945, die seitdem verboten ist, da sie in der Mitte ein Hakenkreuz enthält […].

Die Reichskriegsflagge (ohne Hakenkreuz) ist bei Neonazis häufig als Aufnäher oder als Motiv auf Shirts und CDs zu sehen. Laut gültiger Rechtsprechung können die Ordnungsbehörden das öffentliche Zeigen der kaiserlichen Kriegsflagge »zur Abwehr konkreter Gefahren für die öffentliche Sicherheit und Ordnung« unterbinden.“.hren für die öffentliche Sicherheit und Ordnung« unterbinden.“.“ Quelle: lkolpatriotinnen

Der Link zu dem Beitrag von lkolpatriotinnen mit weiteren Informationen: https://lkolpatriotinnen.wordpress.com/2021/04/23/23-03-2021-reichskriegsflagge-in-wildeshausen/

„Schutz für die, die Schutz suchen – Solidarität mit den Menschen in Blankenburg!“ am 06.06.2021 in Oldenburg

Das Bündnis So.Wi.WIR – Solidarisches Wildeshausen WIR weisen auf den Aufruf: „Schutz für die, die Schutz suchen – Solidarität mit den Menschen in Blankenburg!“ von dem Kollektiv Solidarity without borders Oldenburg hin.
 
Den Facebook-Link zu dem Beitrag von dem So.Wi.WIR Bündnis mit weiteren Informationen: https://www.facebook.com/sowiwir/posts/2941776466110281
 
 
Quelle: Kollektiv Solidarity without borders Oldenburg
 
Aufruf von dem Bündnis in Erinnerung an Qosay zu einer Demo am 05.06.2021: Schutz für die, die Schutz suchen – Solidarität mit den Menschen in Blankenburg!

 

In der Nacht auf den 29. Mai kam es zu einem Brandanschlag auf das Erstaufnahmelager Blankenburg. Der Hintergrund ist noch ungeklärt, doch spätestens jetzt sollte auch den Letzten klar sein: Lager sind keine Orte des Schutzes! Sie berauben Menschen systematisch ihrer Privatssphäre und Bewegungsfreiheit, sie nehmen den Bewohner:innen ihre Individualität, sie dienen der Einschränkung ihrer Freiheit und Autonomie. Unsicherheit und die Angst vor Abschiebungen sind allgegenwärtig. Deshalb rufen wir zu einer Kundgebung in Solidarität mit den Menschen in Blankenburg auf und sagen: Schutz für die, die Schutz suchen – Solidarität mit den Menschen in Blankenburg!

Wann? 06.06.2021, 17 Uhr
Wo? Schlossplatz, Oldenburg
Was? Kundgebung
 
 

Stellt euch vor, #LeaveNoOneBehind wird wahr. Alle Menschen an den EU-Außengrenzen werden evakuiert – nach Gewalt, Angst, Krankheit, Bränden. Einige von ihnen kommen nach Deutschland. Und was finden sie hier vor?

Sie werden erneut in Lager gesteckt. Dort leben sie beengt mit ihnen oft unbekannten Menschen in einem Raum. Ihre Taschen werden durchsucht, ihre Zimmer kontrolliert, was sie essen müssen wird ihnen vorgeschrieben. Polizist:innen kommen, oft ohne Ankündigung mitten in der Nacht und schieben Menschen ab. Auch über die Abschiebepraxis hinaus sind rassistischen Angriffe im Lager allgegenwärtig. Ereut erfahren die Menschen Gewalt, bestehende Traumata können nicht verarbeitet werden, neue Ängste und Unsicherheiten entstehen, Retraumatisierungen können die Folge sein. 

Blankenburg ist ein räumlich und sozial isolierter Ort außerhalb der Stadt, der in der Wahrnehmung vieler Oldenburger:innen gar nicht vorkommt. Der Bedarf einer umfassenden Gesundheitsversorgung ist bei weitem nicht gedeckt. Das ehemaligen Kloster ist immer wieder mit mehr als 200 Menschen belegt. Die Bedingungen in Blankenburg machen wirksamen Schutz vor Corona kaum möglich. Mehrere Male kam es in den vergangenen Monaten zu Corona-Ausbrüchen und Massenquarantänen im Lager. 

In eines der bewohnten Gebäude wurde in der Nacht zum 29. Mai ein Brandsatz geworfen. Nur durch Zufall wurde keine Person körperlich verletzt. Die Hintergründe für den Brandanschlag mögen weiter unklar sein, doch fest steht: Das Feuer in Blankenburg zeigt erneut in aller Dringlichkeit, dass Lager keine sicheren Orte sind und auch niemals sein werden. Die Bewohner:innen sind staatlicher Gewalt durch Abschiebungen und strenge Kontrollen ebenso ausgeliefert wie rechter Gewalt. Über ihre reale Bedrohungssituation durch den Anschlag werden die Betroffenen teilweise nicht einmal informiert. Die Bewohner:innen Blankenburgs leben in einem permanenten Ausnahmezustand – schon vor der Pandemie, schon vor dem Brandanschlag. Das alles aber ist eben keine Ausnahme, sondern die Regel und genau so beabsichtigt. Wir wollen deshalb keine Rückkehr zur Normalität. Denn die Normalität ist das Problem! Kein Mensch sollte an einem Ort wie dem Lager Blankenburg leben müssen! 

Deswegen fordern wir, wie viele Menschen schon seit Jahren und Jahrzehnten immer wieder: Blankenburg dichtmachen, Lager abschaffen! Allen ein Recht auf Schutz und befreites und selbstbestimmtes Wohnen, unagbhängig von ihrem Aufenthaltsstatus. Lasst uns am Sonntag in  Solidarität mit den Menschen in Blankenburg auf die Straße gehen!

+++ Denkt bitte an mediznische Masken und Abstand +++“ Quelle: https://sowibol.noblogs.org/post/2021/06/04/schutz-fur-die-die-schutz-suchen-kundgebung-06-06-2021/

Pressemitteilung u. a. von dem Kollektiv Solidarity without borders Oldenburg vom 29.05.2021: In der Nacht von Freitag auf Samstag wurden in der Außenstelle Oldenburg der Landesaufnahmebehörde Niedersachsen im Kloster Blankenburg zwei Brandsätze gezündet. Einer davon beschädigte ein Gebäude, in dem zur Zeit Menschen leben. Zu unserer großen Erleichterung wurden keine Personen körperlich verletzt. Nach Angabe der Polizei wurden Staatsschutz und Brandermittler:innen eingeschaltet und Fahndung eingeleitet (Pressemeldung der Polizei).

Wir erklären uns solidarisch mit den Menschen, die gezwungen sind im Lager Blankenburg zu leben. NIKA OL-WHV ruft für heute zu einer spontanen Demonstration in um 20 Uhr auf dem Schlossplatz in Oldenburg auf und sagt: “Auch wenn die Sachlage aktuell nicht klar ist, betrachten wir den Brandanschlag unter dem Verdacht des rechten Terrors. Letztes Jahr gab es in der Nähe Oldenburgs im Bremer Umland in Syke, Gnarrenburg und Ganderkesee drei Brandanschläge auf migrantisch betriebene Restaurants, die sich klar einer rechten Anschlagsserie zuordnen lassen”.

Das Kollektiv Sowib-OL (Solidarity without Borders Oldenburg) kämpft für eine Verbesserung der Situation im Lager Blankenburg und setzt sich gegen Abschiebungen ein. Sowib-OL erklärt: “Das bundesdeutsche Lagersystem ist in vielerlei Hinsicht menschenfeindlich und ein tiefer Eingriff in die Grundrechte der Menschen, die dort leben müssen. Der Brandanschlag zeugt von einer massiven Bedrohungslage. Gleichzeitig leben die Menschen in ständiger Angst vor Abschiebungen und unter massiver Kontrolle. Wir fordern die Schließung von Blankenburg und allen Lagern.”

Die antirassitische Gruppe United Against Racism ergänzt: “Heute ist der Anschlag im nordrheinwestfälischen Solingen 28 Jahre her. In Gedenken an Gürsün İnce, Hatice Genç, Gülüstan Öztürk, Hülya Genç und Saime Genç. Brandanschläge als Form rechter und rassistischer Gewalt sind kein Phänomen einzelner Bundersländer, sondern kommen überall in Deutschland vor und sind keine Seltenheit. Auch die Anschläge in Hanau, Kassel, Halle zeigen, dass rechte Gewalt immer noch ihren Platz in Deutschland findet. Wir sind schockiert und wollen lückenlose Aufklärung und Konsequenten.”

Wir fordern das Angebot psychologischer Betreuung für alle Betroffenen. Solidarität mit allen Menschen, die von rechter Gewalt und dem rassistischen Lagersystem betroffen sind! Evacuate all Camps now! Quelle: https://sowibol.noblogs.org/post/2021/05/29/pressemitteilung-brandanschlag-in-blankenburg-gruppen-aus-oldenburg-erklaren-ihre-solidaritat-mit-den-betroffenen/

lkolpatriotinnen-Beitrag vom 16.04.2021: „16.03.2019: AfD-Veranstaltung in Ritterhude (Landkreis Osterholz)“

„Am 16.03.2019 nimmt Patrick Scheelje (vorne) an der AfD-Veranstaltung in Ritterhude (Landkreis Osterholz) teil.“ Quelle: lkolpatriotinnen

Foto: Nutshell Fotografie

lkolpatriotinnen-Beitrag vom 16.04.2021: «afdwatchbremen» schreibt/schrieb in einem Beitrag zur AfD-Veranstaltung in Ritterhude (Landkreis Osterholz) am 16.03.2019: „Am vergangenen Samstag in Ritterhude, formierte sich trotz Dauerregens lautstarker Protest gegen ein Treffen völkischer NationalistInnen der AfD. Währenddessen trafen sich AfD Funktionäre mit bekannten Akteuren der “IB“.

Über 400 Demonstrierende sammelten sich nach einem Aufruf des Bremer Bündnis gegen Rechts, auf dem Außengelände des Hamme-Forums. Die AfD Niedersachsen konnte diesmal das Veranstaltungsgebäude für den ganzen Tag anmieten, ohne Widerstand der Gemeinde. 2016 war der Gemeinde noch daran gelegen, die AfD aus ihrer Region fern zu halten und ließ es auf eine Klage ankommen.

Die Demonstrierenden kritisierten in Redebeiträgen und auf Transparenten, die menschenverachtende Ideologie und Politik der AfD. Zum Kreise derer, die diese extrem rechte Ideologie normalisieren, gehört auch die ins Hamme-Forum geladene Co.-Vorsitzende der AfD, Alice Weidel. Die Bundes-Fraktionsvorsitzende gibt sich in der bürgerlichen Presse und bei offenen AfD Veranstaltungen gern souverän und harmlos. Doch wie andere AkteurInnen der AfD, konnte sie 2017 mit der völkischen Ideologie der waffenaffinen Reichsbürger-Szene in Verbindung gebracht werden. Ihre tatsächliche Ausdrucksweise liest sich so: „Diese Schweine [gemeint waren DemokratInnen] sind nichts anderes als Marionetten der Siegermaechte des 2. WK und haben die Aufgabe, das dt Volk klein zu halten indem molekulare Buergerkriege in den Ballungszentren durch Ueberfremdung induziert werden sollen”.

[…]Zur AfD Wahlkampfveranstaltung in Ritterhude, reiste auch der Akteur der “IB Bremen/ IB Niedersachsen“, Julian Murken, mit Begleitung an. Neben dem Bremer “IB” Akteur und regionaler Kopf der Extremisten, Jonas Schick, gehört Murken zu denen, die trotz Behauptung nichts mit der AfD zutun zu haben, weiterhin in deren Kreisen agieren. Schick behauptete aus der AfD ausgestiegen zu sein, arbeitete jedoch heimlich als Büroleiter vom AfD Landeschef Magnitz. Traf sich 2018 u.a. mit AfD Bundes-Parteisprecher Meuthen, in Kubitschek’s neurechten “Institut für Staatspolitik (IfS)“. Murken gibt sich in den sozialen Medien, als ob er allein Teil der “IB” sei. Ist jedoch auf AfD Veranstaltungen der AfD Bremen und Niedersachsen anzutreffen, bewirbt AfD Demonstrationen und unterhält enge Kontakte zu AfD Funktionären.“.“ Quelle: lkolpatriotinnen

Der Link zu dem Beitrag von lkolpatriotinnen mit weiteren Informationen: https://lkolpatriotinnen.wordpress.com/2021/04/16/16-03-2019-afd-veranstaltung-in-ritterhude-landkreis-osterholz/

 

lkolpatriotinnen-Beitrag vom 16.04.2021: „16.03.2015: «OLGIDA»-Demonstration in Oldenburg“

lkolpatriotinnen-Beitrag vom 16.04.2021: Am 24.03.2015 schreibt «antifaelf» in ihrem Recherche-Text «OLGIDA floppt – Distanzierung von Neonazis unglaubwürdig» zur «OLGIDA»-Demonstration in Oldenburg am 16.03.2015: „Nur etwa 40 Anhänger_innen der antimuslimischen, rassistischen, nationalistischen und antifeministischen „PEGIDA“-Bewegung fanden sich am Montag, 16.März am Oldenburger Bahnhof ein. Begleitet wurde die Veranstaltung von massiven und lautstarken Protesten.

Obwohl mit Michael Stürzenberger aus München, seines Zeichens Bundesvorsitzender der antimuslimischen Partei „die Freiheit“, ein prominenter Gastredner die Massen mobilisieren sollte, blieb die Teilnehmer_innenzahl der ersten „OLGIDA“-Kundgebung überschaubar.

Im Vorfeld distanzierte sich das OLGIDA-Orgateam um Anmelder und Ex-AfD-Vorsitzenden des Landkreises Oldenburg, Christian Pothin, von der NPD und anderen Neonazis. Dies nahm die örtliche Neonazikameradschaft „Freies Oldenburg“ zum Anlass, sich öffentlich zu distanzieren und der Veranstaltung fern zu bleiben. Auch die Oldenburger NPD ließ sich nicht blicken. Ebenso die örtliche Neonazi-Hooliganszene, die es vorzog, das Geschehen vom Dach der alten Hauptpost Oldenburgs zu beobachten.

Ex-AfD-Funktionär Christian Pothin aus Wildeshausen
Foto: recherche-nord

Trotz alledem wird bei einem Blick auf die Teilnehmer_innen der Kundgebung schnell deutlich, dass die Distanzierungen OLGIDAS von Neonazis mehr als fadenscheinig sind.

Den größten Teil der Versammlung stellte die Gruppe „Fight Squad Portcity“ aus Wilhelmshaven, einem Zusammenhang, der aus einer Mischszene von Neonazis und Hooligans besteht.

Ein Teilnehmer der Kundgebung trug zudem eine Mütze der Gruppierung „Blood Brother Nation“ – einer selbsternannten „Bruderschaft“, die offen neonazistisch auftritt und auch in Oldenburg einen Ableger hat.

Ebenfalls vor Ort: Kevin Rotert aus Vechta, Mitglied der neonazistischen Hooligangruppe „Querschläger“. Passend dazu trug er während der OLGIDA-Veranstaltung eine Mütze der Neonazi-Hooligan-Band „Kategorie C“.

Bildmitte mit grauem Pullover. Kevin Rotert aus Vechta. Daneben Mitglieder des selbsternannten „Fight Squad Portcity“ aus Wilhelmshaven
Foto: recherche-nord

Aufsehen erregte der Oldenburger Fensterreiniger Uwe Schommer, der angab, auf dem Weg zur OLGIDA-Kundgebung „zusammengetreten“ worden zu sein. Schommer bekennt sich in einem sozialen Netzwerk zu einer „Bruderschaft Skull Heads Germany“, ebenso wie zur rassistischen und nationalistischen „German Defense League“. Schommer war sichtlich aufgebracht und drohte damit, dass alle, die „islamistisch“ seien, „auf die Fresse“ kriegen würden. OLGIDA distanzierte sich hiervon nicht – Im Gegenteil. Mit zynischen „Je suis Uwe“-Sprüchen solidarisierte man sich nicht nur vor Ort, sondern auch später auf der eigenen Facebookseite.

allen, die „islamisch“ sind „auf die Fresse“: Uwe Schommer aus Oldenburg
Foto: recherche-nord

Neben Michael Stürzenberger, der als Hauptredner gleich zwei Mal das Wort ergriff, kam auch Erich Seifert aus Bremen zu Wort. Seifert ist ehemaliger Funktionär der „Alternative für Deutschland“, hat sich jedoch nach internen Querelen aus der Partei zurückgezogen. Dementsprechend nutzte er seinen Redebeitrag auch vorrangig dazu, mit seiner ehemaligen Partei abzurechnen und ihr Konformität zu den etablierten Parteien vorzuwerfen.

Einen weiten Anreiseweg hatte zudem Felix Kielstein aus Itzum bei Hildesheim. Der Ex-AfD-Funktionär symapthisiert mit der antimuslimischen Gruppe „Infidels Deutschland“ und ist Aktivist der „Identitären Bewegung Hannover“, einer rassistischen und nationalistischen Gruppierung, die durch modernes und poppiges Auftreten versucht, Jugendliche anzusprechen. Kielstein engagiert sich auch in Hannover beim örtlichen PEGIDA-Ableger, bzw. einer Häfte davon. Die Organisator_innen in Hannover haben sich nach Streitigkeiten gespalten und führen jetzt getrennte Veranstaltungen durch. Unterstützung erfährt Kielstein in Hannover übrigens durch Christian Pothin.

Rechts im Bild: Felix Kielstein aus Itzum bei Hildesheim
Foto: recherche-nord

„Fight Squad Portcity“, „Querschläger Vechta“, „Kategorie C“, „Blood Brother Nation“, „Skull Heads Germany“, „German Defense League“, „Infidels Deutschland“, „Identitäre Bewegung“ sowie mindestens drei ehemalige Funktionäre der „Alternative für Deutschland“ – Wer hier lediglich von „besorgten Bürger_innen“ spricht, verklärt die gefährliche Mixtur aus Rassist_innen, Rockern, Hooligans und Populist_innen.

Trotz dieser bunten Mischung wollte jedoch nicht so recht Stimmung unter den Kundgebungsteilnehmer_innen aufkommen. Michael Stürzenberger versuchte vergeblich, die Stimmung anzuheizen – mit mäßigem Erfolg. Abseits des Bahnhofsvorplatzes war ohnehin nicht mehr von der OLGIDA-Kundgebung zu hören – dafür sorgen mehr als 1000 Gegendemonstrant_innen aus verschiedensten Spektren, die rund um den Bahnhofsvorplatz laut und entschlossen protestierten.“. Quelle: lkolpatriotinnen

Fotos: antifa.elf/Recherche-Nord

Der Link zu dem Beitrag von lkolpatriotinnen mit weiteren Informationen: https://lkolpatriotinnen.wordpress.com/2021/04/16/16-03-2015-olgida-demonstration-in-oldenburg/

 

„Gerechtigkeit für Qosay – Gegen rassistische Polizeigewalt“ am 05.06.2021 in Delmenhorst

Das Bündnis So.Wi.WIR – Solidarisches Wildeshausen WIR weisen auf den Aufruf: „Gerechtigkeit für Qosay – Gegen rassistische Polizeigewalt“ von dem Bündnis in Erinnerung an Qosay hin.
 
Den Facebook-Link zu dem Beitrag von dem So.Wi.WIR Bündnis mit weiteren Informationen: https://www.facebook.com/sowiwir/posts/2941018116186116
 
 
Quelle: Bündnis in Erinnerung an Qosay
 
Aufruf von dem Bündnis in Erinnerung an Qosay zu einer Demo am 05.06.2021: Wir haben für Samstag den 05.06.2021 um 14 Uhr unsere Demo in Delmenhorst unter den Namen „Gerechtigkeit für Qosay – Gegen rassistische Polizeigewalt“ angemeldet.
 
Wir bitten JEDEN von euch an diesem Samstag zu erscheinen um gemeinsam Druck gegen die Polizei und die Staatsanwaltschaft zu machen, den auf politischer Ebene ist dieser Druck ganz wichtig.
 
Wir sehen auch das die Mensch mittlerweile überall aus Deutschland Solidarität zeigen und sich für Gerechtigkeit einsetzen, seit ein Teil davon und erscheint für Veränderung und für das GUTE !
 
Es sollte jeden bewusst sein, das die rassistische Polizeigewalt Strukturell ist und sie nie aufhören werden !
Es sind in Deutschland schon über 181 Menschen in Polizeigewahrsam ermordet worden und das wird weiter gehen wenn wir nicht gemeinsam auf die Straße gehen und Zeichen dagegen setzten !
 
Ihr solltet erst recht jetzt auf die Straße kommen, genau weil wir gegen die Polizei auf die Straße gehen, denn es ist Fakt das es nicht mehr die Polizei ist die wir uns wünschen !
Davon gibt es leider zahlreiche Videos die das immer wieder bestätigen – TAGTÄGLICH mittlerweile!
 
Gemeinsam sind wir stark!
Jeder soll sich betroffen fühlen, egal welche Hautfarbe oder welche Haarfarbe, egal ob jung oder alt !
 
Save the Date
Samstag 05.06.2021
14 Uhr
Wollepark Wiese (gegenüber Workout)“ Quelle: https://www.facebook.com/qosay.khalaf.5/posts/124782639748562
 

Pressemitteilung von dem Bündnis in Erinnerung an Qosay vom 28.05.2021: Die Staatsanwaltschaft Oldenburg hat am Montag, den 17.05.21 mit einer unerträglichen Pressemitteilung bekannt gegeben, dass die Ermittlungen gegen die Polizisten eingestellt wurden, die die tödliche Festnahme von Qosay Sadam Khalaf zu verantworten haben. Wie in zahllosen anderen Fällen tödlicher Polizeigewalt zeigen die Strafverfolgungsbehörden damit einmal mehr, dass sie keinerlei Willen haben, Polizeigewalt in Deutschland – auch wenn sie tödlich verläuft – aufzuklären und die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen.

Die Anwältin der Familie von Qosay hatte der Staatsanwaltschaft erst kurz vorher mitgeteilt, dass sie nach Akteneinsicht im Namen der Familie eine Stellungnahme abgeben werde. Einen Teil der Akten erhielt die Anwältin erst kurz vor der Mitteilung über die Einstellung, weitere Unterlagen fehlen bis heute. Die Staatsanwaltschaft hat es demnach nicht für nötig gehalten, der Familie des Opfers rechtliches Gehör zu gewähren, genauso wenig wie sie es für nötig hielt, die Familie über die geplante Einstellung zu informieren. Vielmehr erfuhr die Familie und ihre Anwältin von der Einstellung aus der Pressemitteilung. Auch der Zeitpunkt der Veröffentlichung der Pressemitteilung wurde mit 17 Uhr, also kurz vor Redaktionsschluss, geschickt gewählt. Damit wurde gezielt verhindert, dass die Familie oder das „Bündnis in Erinnerung an Qosay“ ihrerseits mit einem Pressestatement auf die Einstellung reagieren konnten. Entsprechend übernahm v.a. die lokale Presse fast ausschließlich die Erklärungen aus der staatsanwaltschaftlichen Pressemitteilung. So sieht also der Umgang mit Angehörigen aus, deren Sohn, Enkel, Bruder, Cousin, Freund im Polizeigewahrsam tödlich kollabierte.

Aber auch der Inhalt der Einstellungsmitteilung ist haarsträubend. So widerspricht sich die Staatsanwaltschaft allein schon in der Darstellung der Geschehnisse vom 05.03.21 selbst. Während sie anfangs entgegen der Zeugenaussagen immer wieder erklärte, Qosay habe Erste Hilfe durch die Rettungssanitäter abgelehnt, behauptet sie nun, eine Untersuchung habe noch vor Ort stattgefunden und alle Parameter seien normal gewesen. Qosay sei laut Staatsanwaltschaft zudem nach der Festnahmesituation eigenständig und in guter Verfassung zum Polizeiauto gelaufen, um dort Platz zu nehmen. Dies widerspricht sehr deutlich den Aussagen des am Tatort anwesenden Freundes. Dieser hatte direkt nach dem Vorfall geschildert, dass Qosay nach dem intensiven Pfeffersprayeinsatz und der langen Zeit, die er unter dem Körpergewicht des Polizisten lag, darüber klagte, keine Luft zu bekommen und nicht mehr in der Lage war, selbst zu laufen und von den Polizisten ins Auto geschleppt werden musste. Auch die Tatsache, dass die mehrfachen, eindringlichen Forderungen Qosays nach Wasser – auch in Reaktion auf den massiven Pfeffersprayeinsatz – weder von den Polizeibeamten noch von den Rettungssanitätern ernst genommen wurden, interessiert die Staatsanwaltschaft nicht. Eine unterlassene Hilfeleistung kann sie nicht erkennen. Warum es jedoch möglich war, Verstärkung zu rufen, aber nicht möglich gewesen sein soll, in dem eng besiedelten Wohngebiet Wasser zu organisieren, bleibt offen.

Eine Tat, ein Toter – aber keine Täter. Mal wieder.

Dabei ist mittlerweile klar: Qosay hatte bereits einen Atemstillstand, als die Rettungskräfte bei der Polizei ankamen. Er musste lange wiederbelebt werden. Qosay starb also im Polizeigewahrsam. Die Staatsanwaltschaft Oldenburg zeigt jedoch keinerlei Interesse, aufzuklären, warum ein mitten im Leben stehender 19-Jähriger in Delmenhorst lebendig auf einer Parkbank sitzen kann und kurze Zeit später nach einem Polizeieinsatz in der Zelle tödlich kollabiert.

Stattdessen präsentiert die Staatsanwaltschaft als quasi ultimative Erklärung für Qosays Tod den Hinweis, dass in seinem Mageninhalt sogenannte „Superabsorber“ aufgefunden worden seien (Superabsorber sind Kunststoffe, die extrem viel Wasser aufsaugen können). Völlig unaufgekärt und unhinterfragt bleibt dabei, wie die Superabsorber in Qosays Magen gekommen sein sollen. Völlig unklar bleibt außerdem, woher der Superabsorber kam und warum Qosay ihn geschluckt haben sollte. Aber die Staatsanwaltschaft gibt sich hier mit ihren eigenen absurden Spekulationen zufrieden und stellt sie als vermeintliche Lösung aller Fragen dar. Doch die Staatsanwaltschaft wäre nicht die Staatsanwaltschaft, wenn sie nicht bei jedem Todesfall infolge staatlicher Gewalt entweder eine individuelle medizinische Todesursache präsentieren würde, wie Herzvorerkrankungen (Achidi John, Laye Alama Condé, William Tonou-Mbobda) oder einen Suizid behaupten würde, wie bei Oury Jalloh, Amed Ahmad, Robble Warsame, Yaya Jabbi.

In der gesamten Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft wird deutlich: Jede Verantwortung seitens der Polizeibeamten wird weg-erklärt. Dabei ist weithin bekannt, dass die Polizei in Delmenhorst ein Gewaltproblem hat, dem sich die Stadt Delmenhorst stellen muss – ob sie will oder nicht. Nach dem Tod von Qosay haben sich zahlreiche Delmenhorster Bürger*innen zu Wort gemeldet, die von ständigen rassistischen Kontrollen, Schikanen, aber auch von Übergriffen und Gewalt durch Polizeibeamte der Delmenhorster Polizei berichteten. Auch nach dem Tod von Qosay gab es weitere Fälle von Polizeigewalt in Delmenhorst. Die Polizisten, die Qosay misshandelt und willkürlich auf die Wache gebracht haben und die in seinen Tod verstrickt sind, sind nach wie vor im Dienst und fahren weiterhin Streife, auch im Wollepark. Als Freunde von Qosay werden wir weiterhin durch ungerechtfertigte Kontrollen schikaniert – auch durch die Beamten, die Qosay festgenommen haben. Insgesamt sind die Präsenz und Provokationen der Polizei an Orten wie dem Wollepark extrem angestiegen.

Aber wir schweigen nicht. Und wir vergessen nicht! Als Bündnis in Erinnerung an Qosay werden wir weiter kämpfen – für Aufklärung und Gerechtigkeit, gegen Polizeigewalt und Rassismus!

Die Anwältin hat mittlerweile Beschwerde bei der Generalstaatsanwaltschaft eingelegt. Wir, die Familie, Freund*innen und solidarische Personen, rufen drei Monate nach der Ermordung von Qosay jetzt zu einer Demonstration in Delmenhorst auf. Die Demonstration ist angemeldet. Wir freuen uns über eine breite Beteiligung !

5. Juni 2021 | 14 Uhr | Große Wollepark-Wiese | Delmenhorst No justice, no peace !! Stoppt Polizeigewalt !!“ Quelle: https://www.fluechtlingsrat-bremen.de/staatsanwaltschaft-bleibt-sich-treu-ermittlungen-gegen-polizisten-nach-to%cc%88dlichem-polizeieinsatz-im-fall-qosay-aus-delmenhorst-eingestellt/#more-6627